Handzahnbürste – Hilfsmittel für die Zahnreinigung

handzahnbürsteGeschichte der Handzahnbürste

Ungefähr 80 von 100 Deutschen verwenden 2-3 Mal täglich eine Handzahnbürste zur täglichen Mundreinigung. Doch dabei wissen viele gar nicht, dass die Zahnbürste ihre Anfänge in China hatte und nicht etwa in Europa. Ihre Geschichte geht auf über 500 Jahre zurück. Nur die chinesische Bevölkerung verwendete die Zahnbürste zur Zahnreinigung.

Erst einige Jahre später wurde das praktische Hilfsmittel dann auch nach Europa gebracht. 1649 wurde zum ersten Mal in einem Schriftwechsel von der Zahnbürste gesprochen, doch die Verwendung hatte sich noch nicht durchgesetzt. Mit voranschreitender Zeit jedoch nahm die Verwendung der Handzahnbürste mehr und mehr zu. Im 18. und 19. Jahrhundert waren die Menschen, die eine Zahnbürste verwendeten, in der Überzahl. Doch hier waren die Borsten nicht wie heute aus Nylon, sondern aus Schweineborsten. Allerdings gibt es auch heute noch Naturvölker auf der Welt, in denen die Zahnbürste unbekannt ist. Hier kommen Alternativen zum Einsatz. Zahnpflege wird beispielsweise mit Federkielen oder anderen Mitteln betrieben. Ebenfalls populär ist dort, die Zähne mit Stöcken zu reinigen, die aus weichem Wurzelholz bestehen und am Ende ausgedünnt sind.

Der Mehrzahl der Menschen ist also eine gesunde Zahnreinigung wichtig. Nicht nur in der heutigen Gesellschaft, in der die Schönheit einen zunehmenden Stellenwert erlangt, sondern auch in früheren Zeiten waren gesunde und schöne Zähne ein Zeichen für Hygiene und Schönheit.

Ein Beispiel dafür ist das alte Ägypten. Hier nahmen vereinzelte Menschen aus Völkern ihre „Zahnbürsten“ mit ins Grab, um auch in der Nachwelt gepflegte Zähne zu haben. Ein weiteres Beispiel stellen die alten Griechen dar, die Zahnstocher verwendeten und ein körniges Pulver auf ihren Zähnen verteilten, das die Zähne säubern sollte. Diese Prozedur war ähnlich dem Bestreben der Römer, die ihre Zahnpulver selbst herstellten. Dafür wurden Bimsstein und Marmorstaub verwendet. Hinzuzufügen ist hierbei jedoch, dass die Römer zusätzlich noch einen Leinenlappen gebrauchten, mit welchem die Paste nach der Reinigung entfernt wurde. Auf diese Weise setzten sich die Techniken zur Zahnreinigung in der Antike bis zum Anbruch des Mittelalters (500 – 1500 n. Chr.) durch. Manchmal wurde auch altes Wissen verloren, weswegen die Standards der Zahnreinigung zurückgingen. Dies führte zu einer enormen Vernachlässigung der Mundpflege.

Zahnpflege mit der Handzahnbürste heute

Heutzutage hat sich die Mundhygiene im Vergleich zum Mittelalter glücklicherweise verbessert. Jeder Deutsche putzt im Schnitt 2 – 3 Mal seine Zähne mit einer Handzahnbürste.

Durchschnittlich putzt man pro Reinigung nur 46 Sekunden, was leider jedoch viel zu kurz ist. Zahnärzte sind der Meinung, dass diese Sekunden für eine optimale Zahnpflege nicht ausreichen. Daher sei kein wirklicher Schutz gegeben und Karies und andere Zahnkrankheiten hätten gute Chancen, die Zähne zu befallen. Eine Mindestputzzeit sollte ungefähr zwei Minuten betragen.

Außerdem verwendet jeder Deutsche im Schnitt zwei Handzahnbürsten pro Jahr. Auch diese Zahl ist zu klein, um hervorragende Ergebnisse zu erzielen. Spätestens nach drei vergangenen Monaten sollte die Zahnbürste gewechselt werden. Nach Krankheiten und insbesondere nach Erkältungen sollten die Zahnbürsten unmittelbar gewechselt werden, da sonst die Gefahr einer erneuten Infektion besteht. Man sollte also mindestens 4 Handzahnbürsten im Jahr verwenden. Hinter dieser Faustregel steht der Fakt, dass die Borsten der Zahnbürste nach etwa einem dreiviertel Jahr abnutzen und sich nach außen spreizen. Dies stellt ein großes Verletzungsrisiko für das Zahnfleisch dar. Zudem steigt die Belastung mit Bakterien mit der Zeit. Aus diesen Gründen ist also ein häufiger Wechsel der Zahnbürsten äußerst sinnvoll.

Die richtige Putztechnik

Bei einer Zahnreinigung mit der Handzahnbürste sollte nicht nur auf einen regelmäßigen Wechsel der Zahnbürste und auf eine angemessene Putzdauer geachtet werden, sondern auch auf die richtige Technik. Zahnärzte empfehlen, dass eine bestimmte Reihenfolge eingehalten werden sollte. Am berühmtesten ist dabei die so genannte KAI (Kauflächen, Außenflächen, Innenflächen)-Technik. In der aufgeführten Reihenfolge sollten die Zähne gereinigt werden, um den Mundraum möglichst schonend und effektiv zu reinigen.

Viele Menschen machen nur „Schrubb-Bewegungen“, die nicht nur Zahnfleisch, sondern auch die Zahnsubstanz schädigen. Man sollte also unbedingt der KAI-Technik folgen und seine Zähne von „Rot“ nach „Weiß“ putzen!