Zahnschmerzen

behandlung-zahnschmerzenZahnschmerzen sind häufig stark bis sehr starke Schmerzen mit Ursprung im Zahnnerv des oder der betroffenen Zähne. Der Schmerz ist meist kontinuierlich und wird durch externe Einwirkungen, wie Nahrungsaufnahme oder Reize (Heiß / Kalt) verstärkt.

Aber auch bereits bestehende Entzündungen am Kiefer, dem Zahnfleisch oder im Gaumen können zu akuten Zahnschmerzen und Problemen führen, auch sind sie meist dir Vorstufe zu einer Zahnerkrankungen, da z.B. beim Zahnfleischbluten das Zahnfleisch geschwächt ist und den Zahn nicht optimal umschließt wodurch hier ideale Lebensräume für Krankheitserreger gegeben sind.

Obgleich Zähne neben Knochen und Knorpeln zu den widerstandsfähigsten und robustesten Bestandteilen des menschlichen Körpers gehören, können sie mit die stärksten Schmerzen überhaupt auslösen. Grund hierfür sind die überempfindlichen, stark ausgeprägten Nerven innerhalb des Zahns. Der wichtigste Schutz für einen Zahn an vorderster Front ist der so genannte Zahnschmelz, die äußere sehr harte Hülle, die das innere des Zahns, das Dentin und den Nerv, umgibt. Fehlender bzw. geschädigter Zahnschmelz ist die Hauptursache für schadhafte Reizungen des Zahns durch entsprechende Erreger oder externe Reize. Häufigste Schadensursache ist Karies oder entzündliche Krankheiten wie Paradontitis, die das Zahnfleisch schwächen. Begünstigt wird das Heranwachsen (schädlicher) Bakterien vor allem durch den für diese idealen Lebensraum: Die Mundhöhle, aufgrund verschiedenster Nahrungsreste, Feuchtigkeit und Wärme.

Verlauf und Symptomatik von Zahnschmerzen

Schädigungen von Zahn und Zahnfleisch äußern sich stets in einem stechenden, drückenden und kontinuierlichen Schmerz. Bei Zahnfleischbeschädigungen folgt unter Umständen Zahnfleischbluten und die Lockerung der fixen Position des Zahnes.

Ist der Zahnschmelz derart geschwächt und gelöchert (Karies) kann es zu einer akuten Pulpitis (partielle Aushöhlung des Zahnes) oder Apikalen Ostitis (starke bis vollkommene Aushöhlung des Zahns, Ausfall des Zahns).

Die Karies ist die Vorstufe einer ernsthaften Beschädigung des Zahnschmelz, bzw. wenn unbehandelt einer Beschädigung des kompletten Zahns, sofern unbehandelt. Der Schmerz ist in den meisten Fällen speiseabhängig. Vordergründig provoziert durch süße Speisen, salzig, saure und bittere Speisen kommen eher selten bis gar nicht in Betracht. Sofern keine Nahrungsaufnahme stattfindet, bleiben Schmerzen meist aus, z.B. in der Nacht oder jenseits der üblichen Mahlzeiten. Wird die Karies nicht vom Zahnarzt behandelt, kommt es mit hoher Wahrscheinlichkeit zu einer Pulpitis. Hier treten die Schmerzen häufiger und gar spontan auf, selbst wenn keine externen Reize erfolgen, die schmerzfreien Perioden werden immer kürzer.

Damit nicht womöglich der falsche Zahn behandelt wird, muss vorher die äußere Karies ausgemacht und diagnostiziert werden. Um ganz sicher zu gehen werden häufig Röntgenbilder der betroffenen Schmerzregion angefertigt, um sich einen Überblick über die Stärke des Zahnbefalls zu machen. Der Zahn ist bei einer Pulpitis ca. 20 – 30 % beschädigt, wird dies nicht behandelt, wird der Zahn zunehmend ausgehöhlt und beschädigt, der Nerv wird permanent gereizt, fast immer ist der Schmerz kontinuierlich und kaum auszuhalten. Hinzukommt bei dieser so genannten apikalen Ostitis ein puls- oder klopfartiger starker Impulsschmerz, der durch Abklopfen der betroffenen Kieferregion ermittelt werden kann. Auf alle externen thermischen (heiße / kalte Speisen), wie auch taktilen Reize (Zungenfühlen) reagiert der Zahn absolut überempfindlich und mit starken Schmerzen, sofern der Zahnnerv und das ihn umgebende innere Gewebe noch nicht vollkommen abgestorben sind. Im absoluten Extremfall erreicht der Erreger und des Beschädigung die Wurzel und somit Kiefer und Blutbahn des Patienten.

Sehr selten ist jedoch das Auftreten von Zahnschmerzen ohne ersichtlichen physisch oder externen Reiz. Die Gründe hierfür sind bisher noch nicht geklärt, Experten schließen hierbei auf mögliche psychische Ursachen oder etwa Phantomschmerzen. Diese Symptomatik ist entweder von kurzer Dauer oder gar von einem chronischen Verlauf geprägt, auch kann die Schmerzposition willkürlich wechseln, ohne, dass es dafür nachvollziehbare Gründe oder Schmerzquellen gäbe. Ein weiterer Sonderfall ist letztlich noch die Gangrän, die aus einer der (nachvollziehbaren) Erkrankungen entstehen kann. Sie wird begleitet von geringeren Beschwerden jedoch von einem äußerst unangenehmen, fauligen Geruch in der Mundhöhle, aufgrund der Zerstörung des Gewebes.

Behandlung und Prävention von Zahnschmerzen

Morgendliche und abendliche, regelmäßige Zahnpflege (Putzen der Zähne mit einer Zahnbürste, Mundspülungen, Zahnseide) in Kombination mit regelmäßigen Zahnarztbesuchen schützen sowohl als auch beheben etwaige bereits eingetretene Beschädigungen am Zahn und Zahnfleisch. Geringe Beschädigungen gehen bei intensivierter Mundpflege in den meisten Fällen von selbst zurück, hierfür gibt es aber keine Garantie. Deutlich stark schmerzende und angegriffene Zähne sind definitiv von einem Zahnarzt behandeln zu lassen, da es sonst zu akuten, schwereren Folgeerkrankungen, wie dem Beschädigen des Kieferknochens oder einer Blutvergiftung kommen kann.

Die übliche Vorgehensweise beim Zahnarzt ist das Aushöhlen und Entfernen von beschädigtem oder verunreinigtem Gewebe. Anschließend wird dieses mit anorganischen Materialien und Füllungen wieder ausgeglichen, selten sind intensivere Behandlungen wie etwa eine Wurzel- oder Kieferkanalbehandlung von Nöten. Zusätzliche Routineeingriffe, wie Zahnsteinentfernung, oder Auskratzen schwer zugänglicher Stellen vermindern das weitere Risiko einer erneuten Zahnbeschädigung. Der Patient wird in jedem Fall darauf hingewiesen die Mund- und Zahnpflege zu intensivieren oder häufiger auszuführen, als nur 1-mal am Tag. Strittig sind sich Fachleute weiterhin, ob eine Zahnpflege nach absolut jeder Mahlzeit von Nöten ist, da ohnehin im Laufe eines Tages neue Speisereste, Keime und dergleichen sich in der Mundhöhle ansammeln, meist reicht es aus 2 mal täglich sich die Zähne gründlich und gewissenhaft zu putzen.