Zungenbrennen

zungenbrennenZungenbrennen wird auch als Burning Mouth Syndrom (Abk. BMS), Glossodynie oder chronisches orales Schmerzsyndrom bezeichnet und ist eine unangenehme Empfindungsstörung. Dabei handelt es sich um unangenehmes Stechen oder brennen auf der Zunge, das mit Geschmacksstörungen und verminderter Speichelbildung einhergehen kann. Gaumen und Lippen können ebenfalls betroffen sein.

Ursachen für Zungenbrennen?

Die Ursachen sind breit gefächert und können sowohl organischer als auch psychischer Natur sein. Am häufigsten wird Zungenbrennen durch Mund- und Zahnprobleme verursacht, wie Karies, schlecht sitzende Prothesen, Unverträglichkeit bei Zahnersatzmaterial, überstehende Ränder bei Zahnfüllungen, Zahnfleisch-(Gingivitiden) und Mundschleimhautentzündungen oder Geschwüre, Zahnstein, Zungenautomatisierungen wie Saugen und Pressen und mechanische Belastungen durch Zungenpressen.

Weitere Reize können auch in die Mundhöhle eingebrachte Substanzen sein wie zum Beispiel zu säuerliche, zu heiße, zu scharfe oder zu kalte Speisen, Tabak, Alkohol, Zigaretten und Lebensmittel, die die Mundhöhle aufschürfen können, wie Nüsse, Chips und Cornflakes.

Kontaktallergien, Allergien und Unverträglichkeiten auf Lebensmittel, Mundpflegeprodukte und Piercing – Materialien können ebenfalls eine Ursache darstellen, sowie Pilzbefall (Soor). Einige Formen der Zunge wie zum Beispiel die Landkartenzunge (Lingua geographica, hellrote glatte Flächen nicht bekannten Ursprungs) oder die Faltenzunge (Lingua plicata, gehäufte Einkerbungen nicht bekannten Ursprungs) können einen guten Nährboden für Bakterien bilden und damit das Zungenbrennen begünstigen.

Aber auch systematische Erkrankungen wie Eisenmangel, Vitamin B Mangel, Diabetes mellitus, Sodbrennen, Hormonumstellungen, Hautkrankheiten, Erkrankungen der Leber sowie Magenschleimentzündungen können mit Zungenbrennen einhergehen.

Bestimmte Medikamente wie Asthmasprays und Antibiotika können als Nebenwirkung das Burning Mouth Syndrom hervorrufen.
Schließlich können auch manche psychische Zustände wie Angstzustände, Depressionen, Stress und Verspannungen für das Zungenbrennen verantwortlich sein.

Wer kann Zungenbrennen diagnostizieren?

Da das Zungenbrennen so viele Ursachen haben kann, ist es oft schwierig den genauen Grund für die Erkrankung herauszufinden. Die erste Anlaufstelle sollte der Zahnarzt sein, der feststellen kann ob Ursache mit einer alten Füllung oder allgemeinen Zahnschäden zu tun haben kann. Falls der Zahnarzt keine Auffälligkeiten feststellen kann, ist es ratsam sich an einen Hals-, Nasen-, Ohrenarzt zu wenden, da er die Mundhöhle nach möglichen Erkrankungen genauer unter die Lupe nehmen kann. Sollten sich auch in diesem Fall keine Anzeichen für eine mögliche Ursache finden lassen, ist ein Besuch bei einem Arzt für innere Medizin die nächste Stelle. Durch eine internistische Untersuchung und Blutuntersuchung können sich die Ursachen für das Zungenbrennen finden lassen.

Wie wird Zungenbrennen am effektivsten behandelt?

Die Behandlung erfolgt je nach Ursache unterschiedlich. Bei Zahnschäden und Kontaktallergie werden die Füllungen und Prothesen ausgetauscht und die Zähne korrigiert. Ist die Ursache eine bestimmte Krankheit oder Vitaminmangel, dann sollte die Krankheit behandelt und der Vitaminmangel ausgeglichen werden. Zur Linderung der Beschwerden können Antibiotika, Oberflächenbetäubungsmittel, Pantothensäure oder Adstringentien wie Salbei-, Myrrhe- und Kamillentee helfen. Auch Mundschleimhaut – Therapeutika wie entzündungshemmende oder betäubende Lösungen können die Schmerzen lindern. Bei Mundtrockenheit werden Eislutschen und ausreichende Trinkmengen empfohlen. Der Arzt kann auch über das Verabreichen vom künstlichen Speichel entscheiden.

Wie sieht die richtige Vorbeugung von Zungenbrennen aus?

Die Vorbeugung von Zungenbrennen kann sich als schwierig gestalten, da die Ursachen sehr vielfältig sein können. Grundsätzlich sollte auf gute Mundpflege, abwechslungsreiche Ernährung mit viel Obst, Gemüse, Fisch und regelmäßige körperliche Bewegung geachtet werden. Auf Nikotin und Alkohol sollte generell verzichtet werden oder zumindest der Konsum eingegrenzt werden. Mundschleimhaut reizende Lebensmittel wie zu säuerliche, zu scharfe und zu heiße Speisen sollten möglichst gemieden werden. Außerdem ist ein regelmäßiger Zahnarzt Besuch von Vorteil, um mögliche Reizungen im Mund- und Rachenraum frühzeitig zu erkennen und zu behandeln. Auch regelmäßige Gesundheitsuntersuchungen sollten wahrgenommen werden, um eventuelle internistische Erkrankungen frühzeitig feststellen zu können. Bei Medikamenten, vor allem Antibiotika sollte auf mögliche Nebenwirkungen, die mit Zungenbrennen zu tun haben, geachtet werden. Da auch Stress und psychische Probleme eine Ursache sein können, sollte auf Stressbewältigungsstrategien oder auf fachkundige Hilfe, wie einem Psychotherapeut, zurückgegriffen werden.