Craniomandibuläre Dysfunktion, kurz CMD, ist der Überbegriff für strukturelle, funktionelle oder psychische Fehlregulationen der Muskel- oder Kiefergelenkfunktion. Im engeren Sinne geht es bei der Craniomandibulären Dysfunktion um Schmerzen der Kaumuskulatur, der Verlagerung der Knorpelscheibe im Kiefergelenk oder entzündliche, gegebenenfalls auch degenerative Veränderungen des Kiefergelenkes.
Circa 8% der Bevölkerung sind von Craniomandibulärer Dysfunktion betroffen, aber nur 3% sind behandlungsbedürftig. Eine Vielzahl von Symptomen erschwert die genaue Diagnose bei dieser Erkrankung. Zahlreiche Symptome können durchaus in Verbindung mit anderen Krankheitsbildern auftreten. Einige Beispiele sind: Häufige Schmerzen der Kiefergelenke– oder Muskulatur, eine eingeschränkte Kieferöffnung, Knacken oder Reiben der Kiefergelenke beim Öffnen oder Schließen der Kiefer, plötzlich auftretende Probleme bei der Passgenauigkeit der Zähne oder ausstrahlende Schmerzen in Gesicht, Kopf und Nacken, dem Mund, Schulter oder Rücken. Weitere Beschwerden können sein: eingeschränkte Kopfdrehung, Kopfschmerzen oder unangenehme Ohrenschmerzen.
Craniomandibuläre Dysfunktion und ihre Ursachen
Für die Craniomandibuläre Dysfunktion gibt es zahlreiche vermutete Ursachen, die sowohl biologischer, psychischer oder sozialer Herkunft sein können: Genetik, emotionaler Stress und Haltungsstörungen, Depressionen, posttraumatische Belastungsstörungen, Zähneknirschen, frühere Zahnerkrankungen oder Haltungsstörungen. Diese Liste der angenommenen Ursachen der Craniomandibuläre Dysfunktion ist bei weitem nicht erschöpft und es werden immer neue Ursachen herausgefunden.
Die Diagnose zur CMD erfolgt in vier Schritten. Im ersten Schritt erfolgt ein ausführliches Arztgespräch unter Einsatz standardisierter Fragenbögen. Im zweiten Schritt gibt eine somatische Untersuchung von der Kieferöffnung, der Kaumuskulatur und den Kiefergelenken Aufschluss über den aktuellen Funktionsstatus dieser Bereiche.
Panoramaschichtaufnahmen des Kiefers sollen zahnärztliche oder kieferchirurgische Krankheiten im dritten Schritt ausschließen. Zum Abschluss werden mit Hilfe eines oder mehrerer schmerzpsychologischen Filterfragebogen eventuelle psychosoziale Beeinträchtigungen aufgedeckt.
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