Die Kieferorthopädie als Teilgebiet der Zahnmedizin beschäftigt sich mit Fehlstellungen von Zähnen und Kiefern. Die ersten systematischen Lehrbücher wurden Ende des 19. Jahrhunderts von Norman Kingsley und Edward Angle veröffentlicht.
In Deutschland setzt die Facharztbezeichnung als Kieferorthopäde nach erfolgreichem Abschluss des Zahnmedizinstudiums eine insgesamt 4jährige Weiterbildung in einer Universitätsklinik und in einer kieferorthopädischen Praxis voraus.
Fehlstellungen finden sich nahezu in jedem Mund. Ob eine kieferorthopädische Behandlung erforderlich ist, richtet sich danach, ob die Fehlstellung unbehandelt zu späteren Problemen etwa beim Kauen und Abbeißen oder zu Kiefergelenksschmerzen führen kann. Weiterhin sind es auch optische Gründe, die bei vielen jüngeren Menschen in der Pubertät zu einer Behandlung führen. Ursachen für Gebissfehlstellungen können genetische Veranlagung, ein zu schmaler Kiefer oder frühkindliches zu ausgeprägtes Daumenlutschen sein. Auch kann sich zu kurzer oder zu langer Verbleib der Milchzähne nachteilig auswirken, weil dann die nachwachsenden 2. Zähne entweder zu früh kommen und nicht genug Platz finden oder durch die noch vorhandenen Milchzähne in ihrem natürlichen Wachstum gehindert werden.
Kieferorthopädie bei Zahnfehlstellungen
Die gängige Behandlungsmethode von Zahnfehlstellungen, mit der sich die Orthodontie als Teilgebiet der Kieferorthopädie befasst, ist die Korrektur mit festsitzenden oder herausnehmbaren Zahnspangen. Die festsitzende Spange wirkt effektiver, da sie ständig getragen wird, hat aber den Nachteil, dass sie die Mundhygiene erschwert.
Weitere Tätigkeitsfelder in der Kieferorthopädie sind die myofunktionelle Therapie zur Behandlung von Kiefergelenken und bei falscher Zungenfunktion sowie die komplexe Funktionskieferorthopädie, mit der hauptsächlich Fehlstellungen der Kiefer zueinander korrigiert werden.
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