Behandlung von Zahngranulome
Zahngranulome sind kleine Knötchen im Bereich der Zähne. Sie bestehen aus Entzündungszellen, die von einer Kapsel umgeben sind und das so genannte Granulationsgewebe bilden. Dieses wiederum setzt sich aus vielen Zellen (meist Immunzellen, also Lymphozyten), Blutgefäßen und auch einem geringeren Anteil an Bindegewebe zusammen. Meistens entsteht das Granulationsgewebe als Reaktion auf schädigende, teils chronische Einflüsse wie Entzündungen, Infektionen oder Allergien.
Die Granulome können sich dabei in verschiedenen Bereichen des Zahnapparats bilden. Wenn sie länger bestehen bleiben, können sie –je nach Ursache- umliegendes Gewebe schädigen, Gewebsnekrosen auslösen und Schmerzen verursachen. Auf Röntgenaufnahmen sind Zahngranulome oft gut als Schatten im Bereich der Wurzelspitze zu erkennen. Vor allem an Zähnen, deren Nerven bei einer Wurzelbehandlung durchtrennt wurden, kommt es gehäuft zur Ausbildung von Granulomen.
Ursachen für Zahngranulome
Im Bereich der Zähne findet man häufig die Epulis, das Wurzelspitzengranulom und das Fremdkörpergranulom vor.
Die Epulis ist ein halbkugeliges oder pilzförmiges Gebilde. Es sitzt oft dem Zahnfleischrand auf und stellt eine Gewebsreaktion auf eine chronische Entzündung dar, welche meist in einer Zahnfleischtasche entstanden ist. Doch auch andere Faktoren, zum Beispiel länger andauernde mechanische Reizungen durch Füllungen, Kronen oder Prothesen können eine Epulis auslösen.
Beim Wurzelspitzengranulom, welches eine besondere Form des Zahngranuloms darstellt, greift eine Zahnnerv- oder Zahnfleischtaschenentzündung von der Wurzelhaut auf das umliegende Gewebe über. Dadurch entsteht ein Wachstumsreiz, der zur Bildung von Granulationsgewebe führt. Das Granulom umkapselt sich schließlich mit Bindegewebe.
Das Fremdkörpergranulom im Bereich der Zähne entsteht hingegen durch eine längere Entzündung aufgrund eines eingedrungenen Fremdkörpers, wie zum Beispiel Reste von abgebrochenem, zahnärztlichem Besteck.
Diagnose
Zahngranulome sind für die Betroffenen oft sehr störend, daher werden diese Patienten in der Regel dem Zahnarzt vorstellig. Handelt es sich um eine Epulis, kann der Arzt die Schwellungen des Zahnfleischs leicht mit bloßem Auge erkennen. Wurzelspitzen- und Fremdkörpergranulome sind meist nur im Röntgenbild zu entdecken.
Symptome
Typische Symptome von Zahngranulomen sind Schmerzen, die je nach der entzündlichen Aktivität mehr oder weniger stark sind, sowie Druckempfindlichkeit der betroffenen Stelle. Des Weiteren treten häufig unangenehme Schwellungen des Zahnfleisches sowie unter Umständen eitriger Ausfluss bei schweren Entzündungen auf.
Therapie von Zahngranulome
Die Therapie besteht in den meisten Fällen aus einem chirurgischen Eingriff. Hierbei wird der Knoten in einer kleinen Operation mit örtlicher Betäubung entfernt. Begleitend wird auch das Zahnfleisch oder die Wurzel des betroffenen Zahns behandelt, um die eigentlichen Ursachen der Granulombildung, also die Entzündung oder Reizung, zu beseitigen. Sollten auch Teile des Knochengewebes betroffen sein, so werden diese ebenfalls entfernt um einer Granulom-Neubildung vorzubeugen. Aus demselben Grund ist es beim Wurzelspitzengranulom auch wichtig, dass neben dem Zahngranulom auch umgebende infizierte Gewebe und Teile der Wurzelspitze abgetragen werden ( Wurzelspitzenresektion ). Die Prognose von Zahngranulomen ist bei durchgeführter Therapie gut. Durch die operative Entfernung des Zahngranuloms ist der Betroffene in den meisten Fällen vollständig von dem Entzündungsherd befreit. Sollte es aufgrund der unvollständigen Entfernung eines Entzündungsherdes zu einer Granulom-Neubildung kommen, sollte die Behandlung wiederholt werden, denn Zahngranulome können durch ihr Wachstum benachbartes Gewebe verdrängen und dadurch möglicherweise schädigen. Und bleibt die Entzündung über einen längeren Zeitraum bestehen, können durch Zystenbildung Schäden am Kieferknochen verursacht werden.
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